No more Surf and Turf

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Was kann ich essen?

Ich habe immer gerne gegessen. Alles. Ok – ich muss zugeben: fast alles. Aber zumindest habe ich nicht viel darüber nachgedacht. Mit der Krebsdiagnose wurde jedoch auf einmal für mich gutes Essen ein großes Thema.

Unfreiwilliges Abnehmen

Nach etwa zwei Monaten Chemotherapie zeigte meine Waage 12 Kilo weniger an. Ich war seit meiner Kindheit auf dem niedrigsten Gewicht, an das ich mich jemals erinnern konnte, angelangt. Dabei hatte ich jeden Tag für mich gut gekocht und jede Menge gegessen. Die Übelkeit hielt sich auch in Grenzen. Doch die Kilos purzelten nur so vor sich hin.

Vor der Chemotherapie bekam ich zusätzlich von meiner Onkologin ein paar Lebensmittel aufgezählt, die ich während der Chemotherapie meiden sollte. Dazu gehörten: Milchprodukte, Zucker, Fleisch, Soja, Grapefruits, Granatäpfel und Kurkuma. Die letzten vier Lebensmittel vor allen Dingen, weil sie die Wirkung der Chemotherapie schmälern. Die Heilpraktikerin aus dem Mammzentrum gab mir zusätzlich noch den Tipp auch scharfe Speisen, wie Ingwer, wegzulassen, damit die Schleimhäute nicht allzu sehr angegriffen werden. Ich besorgte mir daher eine Biokiste und fing an, fleissig mein Gemüse zu essen.

Umstellung der Ernährung

vorher

nachher

Durch die Chemotherpie hatte ich am Ende auch noch trockene Schleimhäute bekommen und konnte nicht mehr alles essen. Die Auswahl an Lebensmitteln schien immer kleiner zu werden und somit wurde meine Verzweiflung immer größer. Während ich von anderen Frauen las, dass das Gewicht durch die Chemotherapie eher zunahm, so bekam ich langsam Panik.

In einem Gespräch kurz vor Weihnachten mit meiner Onkologin, in der ich ihr meine Gewichtsprobleme schilderte, riet sie mir, keine weiteren Einschränkungen mehr vorzunehmen und alles zu essen, worauf ich Lust hätte.

Auch die Weihnachtsplätzchen!

Somit kaufte ich mir als allererstes ein Biohühnchen und einen veganen Apfelkuchen. Die Verunsicherung jedoch blieb. Hinzu kamen mit dem zweiten Zyklus der Chemotherapie auch noch Darmprobleme. Ich konnte zwar langam wieder 5 Kilo zunehmen, aber die Frage, wie meine Ernährung am besten zusammengestellt ist, begleitet mich weiterhin.

Mit Krebs gibt es viele Empfehlungen, wie die Ernährung aussehen sollte. Ich habe angefangen mich auf eine Ernährungsreise zu begeben, die noch lange nicht zu Ende ist. Zucker lasse ich mittlerweile konsequent weg. Auch Fleisch und Milch kommen bei mir nicht mehr auf den Tisch. Ich kaufe hauptsächlich nur noch im Biomarkt und bestelle jede Woche weiterhin meine Biokiste.

Ich habe dabei tolle neue Rezepte ausprobiert und festgestellt, dass ich kaum etwas vermisse. Jedoch bin ich auch noch auf dem Weg. Ab und zu darf es auch wieder ein Stück Kuchen sein, denn das Leben sollte weiterhin auch Spass machen.

Biokiste vom Bio-Hoflieferant
Low-Carb Brot mit Cashew Creme
Artischocke vom Isemarkt

Carolin Kotke, selbst Brustkrebsaktivistin und Ernährungsberaterin, bietet auf ihrer Webseite viele spannende Rezepte an, die ich gleich ausprobiert habe. Zum Beispiel das Low Carb Brot, ohne Weizen und Hefe, ist wirklich lecker und einfach zu backen.

Desweiteren bietet die Deutsche Krebsgesellschaft auch gute Tipps zur Ernährung. Sobald sich das Gewicht wie bei mir drastisch in kurzer Zeit verändert, sollte der betreuende Onkologe hinzugezogen werden.

Tipp: Soul Food

Mach Dich nicht verrückt. Die Chemotherapie kann sowohl eine Gewichtszunahme als auch eine Abnahme verursachen. Gönne Dir gutes Bio-Essen. Iss, worauf Du Lust hast. Eine komplette Ernährungsumstellung ist während der ersten Monate der Chemotherapie nicht empfehlenswert, da sonst Mangelernährung und ein zu großer Gewichtsverlust entstehen können. Wichtig ist, dass man seine Kräfte, so gut es geht, behält.

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